Tagespflegeeinrichtung mit umfassender Betreuung
Weil Sie uns am Herzen liegen! Die Seniorita Tagespflege & Betreuungen GmbH versteht sich als Bindeglied zwischen der häuslichen Versorgung durch Angehörige oder ambulante Pflegedienste und einem stationären Aufenthalt in einem Pflegeheim.
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Hoffen auf neuen Rettungsschirm über dem "gallischen Dorf"
Im Wintergarten machen es sich sonst andere Gäste gemütlich: Heike Arnecke und Susanne Kodanek (stehend, 2. und 3. v. l.) berichteten gestern Besuchern von der FDP über die aktuelle Lage ihrer Tagespflege „SenioriTa“. Foto: Dirk Hamm
Ganderkesee. Dank dem Rettungsschirm der Pflegekassen ist die private Tagespflege SenioriTa in Ganderkesee bislang gut durch die Corona-Krise gekommen. Doch der Rettungsschirm läuft bald aus. Wie geht es weiter?
Sie fühlen sich manchmal wie Gallier, wie Asterix und Obelix, die gegen schier übermächtige Gegner kämpfen: „Wir versuchen, das Dorf hochzuhalten.“ Das sagt Heike Arnecke, die zusammen mit Susanne Kodanek am Privatweg in Ganderkesee die Tagespflege „SenioriTa“ betreibt. Das gallische Dorf ist in Wahrheit also eine kleine Wohngemeinschaft auf Tagesbasis von derzeit zwölf oder 13 Gästen, um die sich neben den beiden Inhaberinnen noch acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie ein Fahrer kümmern.
Abstandsregeln bedeuten weniger Tagesgäste
Das in den Vergleich mit den berühmten Comichelden gekleidete Gefühl der Umklammerung hat natürlich, wie könnte es anders sein, vor allem mit Corona zu tun. Auch bei „SenioriTa“ ist das Einhalten von Abstandsregeln unumgänglich. So lange sich das nicht ändert, können eben statt der sonst 19 Gäste pro Tag nur zwölf oder 13 in den Genuss der montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr angebotenen Betreuung mit Gedächtnistraining, Gymnastik, Singen, gemeinsamen Mahlzeiten und vielem mehr kommen. Und jeder Gast weniger bedeutet entsprechende finanzielle Einbußen.
Januar-Einnahmen liegen Berechnung zugrunde
Dass die Einrichtung bislang dennoch passabel durch die Corona-Krise gekommen ist, ist zu einem wesentlichen Teil dem Pflege-Rettungsschirm zu verdanken, den die Pflegekassen über die Tausende von Einrichtungen und Dienste in der Bundesrepublik gespannt haben. Referenzgröße für die Bezuschussung sind dabei die noch nicht von Corona getrübten Einnahmen des Monats Januar, wie Heike Arnecke gestern einer FDP-Besuchergruppe aus Gemeinderats- und Kreistagsfraktionsmitgliedern erläuterte.
Konkret bedeute das für die 2008 gegründete Einrichtung, dass trotz der Mindereinnahmen monatlich wie vor der Krise rund 30.000 Euro in die Kasse fließen. So sei es möglich gewesen, Kurzarbeit für die Mitarbeiter zu vermeiden. Denn rund 50 Prozent der Kosten seien Personalkosten, so Arnecke.
Einrichtungen hoffen auf Verlängerung des Rettungsschirms
„Richtig laufen wird es erst wieder, wenn es ein Impfmittel gibt“, blickte die Inhaberin, die Ende letztes Jahres offiziell in den Ruhestand gegangen ist, aber immer noch einen Tag in der Woche mithilft, in die ungewisse Zukunft. Für das Inhaberinnen-Duo steht fest: So lange dieser Punkt nicht erreicht ist, muss der Rettungsschirm aufgespannt bleiben. Das Problem: Der aktuelle Schutzschirm läuft Ende September aus. Entsprechend groß sei die Angst bei privaten Einrichtungen wie „SenioriTa“, betonte Heike Arnecke. Der Schutzschirm müsse zumindest bis zum 31. Dezember verlängert werden.
Besucher mit Zuversicht
Dafür setze sich auch die FPD ein, machte Marion Vosteen deutlich, die das Büro des FDP-Bundestagsabgeordneten Christian Dürr leitet. Dazu habe man den Kontakt mit den anderen beiden örtlichen Bundestagsabgeordneten gesucht. Susanne Mittag (SPD) hatte sich kürzlich bei einem Besuch am selben Ort optimistisch gezeigt, dass eine Lösung gefunden werde, damit die Pflegeeinrichtungen weiter durch die Krise kommen. Marion Vosteen äußerte sich gestern zuversichtlich, dass das Thema Rettungsschirm nach der Sommerpause des Bundestags schnell auf die Tagesordnung komme.
Wenig Interesse von Pflegekräften
Es gibt aber auch ohne Corona manche Herausforderungen für eine Einrichtung wie „SenioriTa“. „Es sind nur ganz wenig examinierte Pflegekräfte auf dem Markt“, erklärte Heike Arnecke. Das sei einigermaßen überraschend, denn: „Wir sagen immer, Tagespflege ist die schönste Art, zu pflegen. Wir arbeiten von 8 bis 16 Uhr und haben am Wochenende frei. Trotzdem kommen die Bewerber nicht.“
Der Bedarf an Tagespflegeplätzen sei groß, es gebe eine Warteliste, so die Inhaberin. Ganderkesee sei „recht überaltert“. Es gebe insgesamt fünf Tagespflegeeinrichtungen in der Gemeinde. Sie nehme deshalb von dem Gespräch mit, dass vor Ort noch mehr Tagespflegeplätze geschaffen werden müssten, sagte die Ganderkeseer FDP-Fraktionsvorsitzende Marion Daniel.
Quelle: Delmenhorster Kreisblatt
Von: Dirk Hamm
Fotos: Dirk Hamm